2023-03-08

Ch 4 – The Agony of Jesus in Gethsemane.

From this point on I am primarily relying upon the OCR made available by the Bavarian State Library: https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV008510040

4.

Der Seelenkampf Jeſu in Gethsemane

4.

The struggle of Jesus’ soul in Gethsemane.

213 Unter den Versehen, die sich in der Darstellung des Matthäus vom Seelenkampfe Jesu vorfinden, ist das erwähnenswerteste, dass er beim zweiten Gebet Jesum die Unmöglichkeit dessen, um was er bat, setzen lässt — „wenn es nicht möglich ist, Vater, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, so geschehe dein Wille”, C. 25, 42 — also auch das dritte Gebet eigentlich überflüssig macht. Natürlicher und ursprünglicher ist es, wenn der Berichterstatter, wie es in der Schrift des Marcus geschieht tC. 14, 35. 36), bei Gelegenheit des ersten Gebets bemerkt, Jesus habe darum gebeten, dass, so es möglich wäre, die Stunde vorüberginge, wenn er sodann das Gebet wörtlich formulirt: „Vater, dir ist Alles möglich, überhebe mich dieses Kelches, doch nicht was ich will, sondern was du willst”, und wenn er es dem Leser überläßt, den leichten Schluß zu ziehen, daß beim dritten Ansätze des Gebets die Ergebung in den göttlichen Willen vollständig geworden sey. Among the details found in Matthew’s account of Jesus’ struggle, the most noteworthy is that during the second prayer, Jesus is depicted as acknowledging the impossibility of what he was asking for – “if it is not possible for this cup to be taken away unless I drink it, your will be done.” (Matthew 25:42) This renders the third prayer somewhat redundant. It is more natural and original for the narrator, as in Mark’s Gospel (Mark 14:35-36), to report Jesus’ request during the first prayer that, if possible, the hour might pass from him. Jesus then formulates his prayer by saying, “Father, everything is possible for you. Take this cup from me. Yet not what I will, but what you will.” The narrator leaves it to the reader to draw the easy conclusion that, by the time of the third prayer, Jesus had fully surrendered to God’s will.
213/214 Lukas hat den Bericht eigenthümlich umgewandelt. Nachdem ſein Jeſus, der seiner Gewohnheit gemäß nach dem Oelberg hinausging, „an dem Orte“ angelangt iſt, deſſen vorausgesetzte Beſtimmtheit in einem fremden Bericht liegen bleibt, ermahnt er die Jünger zum Gebet und wird er ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen hinweggeriſſen, d. h. durch eine fremde Gewalt in jene Situation geführt, in die er ſich im Urbericht in Folge ſeines innern Kampfes ſelbſt hineinbegibt. Mit seiner neuen Voraussetzung bleibt zwar Lukas in Einklang, wenn er uns Nichts davon sagt, daß Jeſus nur drei der Jünger mit sich nahm, während er die Andern zurückließ nichts davon sagt, daß Jesus dieſe drei wiederum zurückbleiben hieß, während er ſelbſt weiter abseits ging, um zu beten die Sache endlich auch nicht so darstellt, daß Jeſus die Jünger nur zurückbleiben und warten hieß und erst nachher, als er ſie bei der erſten Rückkehr schlafend findet, ihnen Wachsamkeit und Gebet empfahl so ist es richtig: Jesus konnte die Jünger nicht zurückbleiben heißen, wenn es nur unwillkührlich und ohne seinen Willen geschieht, daß er von ihnen entfernt wird, aber dann konnte er ihnen auch nicht von vornherein das Gebet empfehlen, da er es nicht wußte, daß ihn eine fremde Gewalt in die Situation hineinreißen würde, in der es überhaupt, auch von seiner Seite des Gebets bedürfen würde. Luke has transformed the report in a peculiar way. After his Jesus, who according to his habit went out to the Mount of Olives, arrived at “the place,” the predetermined specificity of which remains in a foreign account, he admonishes the disciples to pray and is roughly thrown a stone’s throw away from them, that is, led by a foreign power into the situation into which he himself enters in the original account as a result of his inner struggle. With his new assumption, although in harmony with Luke, he does not tell us that Jesus took only three of the disciples with him, leaving the others behind, nor does he say that Jesus left these three behind while he himself went further away to pray. Finally, he does not present the matter in such a way that Jesus only left the disciples behind to wait and then, when he finds them sleeping upon his first return, recommends vigilance and prayer. So it is correct: Jesus could not ask the disciples to stay behind if it happens involuntarily and without his will that he is separated from them, but then he could not have recommended prayer to them from the outset since he did not know that a foreign power would drag him into the situation where prayer would be necessary from his side as well.
214 Auch das geschieht nur in Folge eines Versehens des Lukas , daß Jesus die Jünger , die im Urbericht der Schwäche des Fleisches erliegen , als er sich wieder zu ihnen zurückbe gibt , vor Trauer ( C. 22 , 46 ) eingeschlafen findet : — um es nicht zu erwähnen , daß der Kummer sonst den Schlaf fern zu halten pflegt , konnten die Jünger auch nur ahnden , was vorging , als ihr Meister durch eine fremde Gewalt von ihnen hinwegge rissen wurde ? Unmöglich ! Er hatte ihnen nicht einmal , was er im Urbericht thut , gesagt , daß seine Seele bis in den Tod betrübt sey This only happens as a result of a mistake made by Luke, that Jesus finds the disciples, who succumb to the weakness of the flesh in the original account, asleep with sorrow (C. 22, 46) when he returns to them. Not to mention that grief usually keeps sleep at bay, the disciples could only infer what was happening when their master was taken away from them by an external force. Impossible! He did not even tell them, as he does in the original account, that his soul was deeply grieved unto death.
214/215 Lukas hatte den Kampf Jesu zu einem Einmaligen , in Einem Zuge fortgehenden machen müssen , weil er einen Engel zur Stärkung des Kämpfers . dazwischentreten lassen wollte . Er fühlte es , daß es fast unmöglich sey , die Voraussetzung eines dreimaligen Ansages des Kampfes festzuhalten und gleichwohl den Engel einzuführen : wäre derselbe sogleich beim ersten Ansate dazwischengetreten und hätte Jesus doch noch zweimal kämpfen müſſen , ſo wäre es unbegreiflich geworden , wo die Kraft blieb , die der himmlische Bote mitgebracht hatte ; oder sollte der Engel erst beim dritten Anſage kommen , so wäre er zu spät , nämlich in dem Augenblick gekommen , wo der Kampf nach der Darstellung des Urberichts ohne die Dazwischenkunft der himm lischen Wunderkraft entschieden wird . Luke had to make Jesus’ struggle a unique, continuous event because he wanted to introduce an angel to strengthen the fighter. He felt that it was almost impossible to maintain the premise of a threefold announcement of the struggle and yet introduce the angel: if the angel had intervened immediately after the first announcement and Jesus still had to fight twice more, it would have been incomprehensible where the strength that the heavenly messenger had brought with him had gone; or if the angel only came at the third announcement, he would be too late, arriving at the moment when, according to the original account, the struggle is decided without the intervention of heavenly miraculous power.
215/216 Gleichwohl muß es Lukas immer noch verrathen , ja , offen zugestehen , daß er einen Bericht copirt , der den Kampf ſich in mehreren Ansäßen verlaufen läßt . Troß der Engelserscheis nung , troß der empfangenen himmlischen Stärkung muß sein Jesus auch ferner noch kämpfen , sogar mit noch heftigerer An ſtrengung beten , so daß endlich der Blutschweiß von seiner Stirne troff . Der Engel ist und bleibt überflüssig und der Urbericht besteht auf seiner Entfernung , damit Jesus seinen Kampf mit dem göttlichen Willen wieder durch eignen Entschluß entscheidet und durch die freie Ergebung in seine Bestimmung auflöst . Seinen Engel hat Lukas der Versuchungsgeschichte entlie hen , die er mit der ursprünglichen Vorgeschichte ausgelassen hatte demselben Bericht über die Versuchung hat er den Zug ents lehnt , daß Jesus von einer fremden Gewalt in Besitz ge = nommen und geführt wird , und ungehöriger Weiſe hat er denselben in einem Augenblicke angebracht , wo es ſich vielmehr zeigen ſoll , daß der Herr mit vollkommener Freiheit seiner Aufgabe sich dahingegeben hat – der Blutschweiß endlich und die Trauer der Jünger haben jenem Intereſſe ihren Ursprung zu verdanken , welches in der Kirche , sobald einmal der Urbericht gegeben war , sich sehr bald geltend machte , jener Richtung nämlich , die sich darin gefiel , den Seelenkampf Jeſu als einen recht düſtern , furcht baren und zerfleischenden auszumalen . Nevertheless, Luke still has to reveal, indeed openly admit, that he copied a report that allows the struggle to unfold in several stages. Despite the appearance of the angel and the heavenly strength received, his Jesus must continue to fight, even praying with even greater exertion, so that finally sweat mixed with blood drips from his forehead. The angel is and remains superfluous, and the original account insists on its removal so that Jesus can once again decide his struggle with the divine will through his own decision and resolve it through his free surrender to his destiny. Luke borrowed his angel from the temptation story, which he had omitted from the original prehistory. In the same account of the temptation, he rejected the idea that Jesus was taken over and led by an external force, and he improperly introduced it at a moment when it should have been shown that the Lord had given himself to his task with perfect freedom. Finally, the origin of the sweat mixed with blood and the sorrow of the disciples can be traced back to that interest which, once the original account had been given, soon became evident in the church, namely the tendency to portray Jesus’ struggle as a very dark, fearsome, and agonizing one for the soul.
216 Justinus weiß noch Nichts von der Engelserscheinung . Zwar meldet er * ) mit ausdrücklicher Berufung auf seine aposto lischen Denkwürdigkeiten , daß während dieſes Kampfes Jesu „ der Schweiß in dicken Tropfen von ihm herabfloß ” , er macht uns ſomit mit der spätern Fortbildung des Gemäldes bekannt , die Urlukas blutig färbte ** ) , aber er las in seinen Quellen noch Nichts von dieser blutigen Combination , die zu prägnant iſt , als daß er sie in seinem Citat hätte verwischen oder entfärben können . Justin does not yet know about the appearance of the angel. Although he reports *), with explicit reference to his apostolic memoirs, that during this struggle of Jesus “sweat flowed down from him in thick drops”, he thus acquaints us with the later development of the painting that later Lukas colored bloody **). However, he did not yet read anything in his sources about this bloody combination, which is too striking for him to have been able to blur or fade it in his citation.
193/194* * ) Dial . c . Tryph . p . 331. ἱδρὼς ὡςεὶ θρόμβοι κατεχεῖτο .
** ) Luk . C. 22 , 44 ὁ ἱδρὼς αὐτοῦ ὡςεὶ θρόμβοι αἵματος κατα βαίνοντες ἐπὶ τὴν γῆν ,
* ) Dial. Tryph. p. 331. ἱδρὼς ὡςεὶ θρόμβοι κατεχεῖτο.
** ) Luke 22:44 ὁ ἱδρὼς αὐτοῦ ὡςεὶ θρόμβοι αἵματος κατα βαίνοντες ἐπὶ τὴν γῆν.
216/217 Als übrigens der erste Bildner , um den Ernst der letzten Katastrophe zur Anschauung zu bringen und um zu zeigen , daß Jesus wirklich mit freiem Willen seinem Schicksale entgegenging , diesen Seelenkampf formte , der dem Herrn den Wunſch und die Bitte des alttestamentlichen Gerechten abpreßte ( vergl . Ps . 39 , 10 ) als er zumal dieſen Seelenkampf wie ein Geheimniß hinſtellte , in welches nur die drei auserlesenen Jünger und auch dieſe nur entfernterweise eingeweiht wurden und welches wie alles Große und Erhabene durch die Dreizahl in seinem Verlauf und in ſei ner Entwicklung gegliedert wurde , da konnte er freilich nicht daran denken , daß wir im Gegentheil die geschichtlichen Kämpfer dann nur groß und der Hochachtung würdig nennen , wenn ſie ihre Leiden kraft der Selbstgewißheit ihres neuen Gehalts und ihrer Berechtigung mit Ruhe ertragen und damit beweisen , daß sie ebenso über der äußern Macht und Gewalt des von ihnen be kämpften Weltzustandes stehen , wie sie denselben im Gehalt ihres Selbstbewußtseyns überwunden wiſſen . By the way, when the first artist sought to visualize the gravity of the final catastrophe and to show that Jesus truly faced his fate of his own free will, he created this inner struggle that extracted from the Lord the desire and plea of the righteous man in the Old Testament (cf. Ps. 39:10). Especially when he presented this inner struggle as a mystery that only the three chosen disciples were initiated into, and even then only to a limited extent. This struggle was structured and developed through the power of the number three, as is common in all things great and sublime. At that time, he certainly could not have imagined that we, on the contrary, only consider historical fighters great and worthy of respect if they endure their sufferings with calmness by the self-assurance of their new substance and legitimacy. This proves that they stand just as superior to the external power and violence of the world state they are fighting against as they have already overcome it in the substance of their self-awareness.
217 Bei der mechanischen Anlage der evangeliſchen Geſchichte war aber dieser die ganze physische Natur des Herrn ergreifende Seelenkampf ein unvermeidliches pragmatisches Zwischenglied. Hatte Jesus schon längst zuvor sein Ende geweiſsagt und kam es nun darauf an, daß er zu guter letzt noch einmal und vollkommen unzweifelhaft seine Ergebung aussprechen sollte, so durfte er nicht mehr nur sprechen, reden, weiſſagen, er mußte nun fühlen, trauern, sich ängstigen, ohnmächtig werden, um durch seinen innern Kampf ſich mit ſeiner Aufgabe wieder in Uebereinstimmung zu setzen. Gerade das religiöse Interesse, welches die erste Anlage und die bleibende Grundlage der evangelischen Geschichte bestimmte und einen großen und würdigen Kampf, d. h. Einen solchen Kampf, in dem auch der Gegner groß und bedeutend erscheint, unmöglich machte, mußte am Ende dahin führen, daß der Kampf Jesu gegen die widerstreitenden Mächte in das innere Seelenleiden zusammenfällt. Andere geſchichtliche oder epiſche Helden bedürfen eines solchen Kampfes mit ihrer Schwäche nicht, können nicht einmal, wenn der tragische Schluß hereinbricht, in sich zusammenfallen, weil sie sich im Kampf mit großen und bedeutenden geschichtlichen Mächten bewährt und selbst in diesem Kampf die Mängel ihrer persönlichen Einseitigkeit zerarbeitet haben. In the mechanical construction of the evangelical history, however, this soul-struggle that gripped the whole physical nature of the Lord was an inevitable pragmatic intermediary. If Jesus had long before predicted his end and now it was necessary for him to express his resignation once more and completely without doubt, he could no longer merely speak, talk, prophesy – he now had to feel, mourn, become anxious, and powerless in order to reconcile himself with his task through his inner struggle. Precisely the religious interest that determined the initial construction and the enduring foundation of the evangelical history, and which made a great and dignified struggle – that is, a struggle in which even the opponent appears great and significant – impossible, had to lead in the end to the fact that Jesus’ struggle against the opposing forces collapsed into an internal anguish of the soul. Other historical or epic heroes do not require such a struggle with their weakness, and cannot even collapse into themselves when the tragic conclusion arrives, because they have proven themselves in the struggle with great and significant historical forces, and in this struggle have worked out the deficiencies of their personal one-sidedness.
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217/218 Der Vierte thut , als wüßte er Nichts von dem Seelenkampf seines Herrn und wir würden seine Consequenz wenigstens billigen müſſen , wenn er seinem Vorsaß , den Herrn von einer Situation fern zu halten , in der er als zagend oder gar als verzweifelnd erscheint , treu geblieben wäre . Der Jesus , der in der langen Rede , in der er den Jüngern nach dem letzten Mahle noch Einmal seine ganze Dogmatik vorträgt und so spricht , als sähe er ſich ſchon in die Herrlichkeit wieder eingesetzt , die er vor der Weltschöpfung besaß , konnte durch den bevorstehenden Tod , der ihm den Weg zum Sit seiner Herrlichkeit bahnte , nicht beunruhigt – der Dogmatiker , der über den Zweck , Erfolg und die Nothwendigkeit seines Todes von Anfang an speculirt hatte , konnte durch den Gedanken desselben nicht mehr erschüttert werden . The fourth (gospel writer) acts as if he knows nothing of the soul-struggle of his Lord, and we should at least approve of his consistency if he had remained faithful to his superior’s request to keep the Lord away from a situation in which he appears hesitant or even despairing. The Jesus who, in the long discourse in which he presents his entire dogma to the disciples after the Last Supper and speaks as if he were already reinstated in the glory he had before the creation of the world, could not be disturbed by the impending death that cleared the way for his glory; the dogmatist who had speculated from the beginning about the purpose, success, and necessity of his death could no longer be shaken by the thought of it.
218 Gleichwohl beging der Vierte die Inconſequenz , ſeinen Herrn sich über das Hereinbrechen der letzten Stunde betrüben zu laſsen , und er combinirte diese Inconsequenz mit der andern , mit der er ihn seine Verklärung mit Gewalt vom Himmel herabziehen ließ . Seine Abhängigkeit vom synoptiſchen Bericht zwang ihn , alle wesentlichen Elemente deſſelben in seine Schrift aufzu nehmen . Nevertheless, the fourth (gospel writer) committed the inconsistency of allowing his Lord to be saddened by the onset of the final hour, and he combined this inconsistency with another by forcefully portraying his transfiguration being pulled down from heaven. His dependence on the synoptic account forced him to include all essential elements of it in his writing.
218/219 Einige Griechen , die auf Jeſum aufmerksam geworden waren und ihn zu sehen wünſchten , benugt er als Hebel , um jene Combination der Verklärung und des Seelenkampfes herbeizuführen . Wie ungeschickt sett er aber diesen Hebel an ! Es sollen Heiden seyn , denn das Interesse , welches sie an dem Herrn nehmen , soll dieſen zur Voranschauung , nein ! zum bloßen Gerede über die Universalität der Gemeinde bringen , und dennoch führt sie der Vierte auf dem mühseligen Umwege , daß sie des Festes wegen gekommen waren , auf die Bühne . Er gibt sich die peinlichste Mühe , sie beim Herrn einzuführen ; — als ob es sich um den Zutritt zu einem Allerheiligsten handle , wenden sie sich an Philippus dieser , als habe er auch nicht das Recht zum unmittelbaren Zutritt oder als dürfe er nicht allein der allerheiligsten Person des Himmelsfürſten nahen , trägt dem Andreas die Sache vor , worauf Beide es ihrem Herrn fagen , und am Ende verliert sich jeder Gedanke an die Fremden in dem Schwall der Reflexionen , zu welchen ihre Anmeldung dem Herrn Gelegenheit gibt . Trotz der Mühe , die sie hatten , um sich anmelden zu lassen , kommen sie nicht vor – weil der Vierte ihrer nicht mehr bedurfte , nachdem sie ihm dazu gedient hatten , seinen Herrn zur Reflexion über seinen Tod und die Wichtigkeit deſſelben für die Stiftung der allgemeinen Gemeinde zu bringen . He used some Greeks who had become interested in Jesus and wished to see him as a lever to bring about this combination of transfiguration and soul struggle. But how clumsily he handled this lever! They were supposed to be heathens, for their interest in the Lord was meant to bring about not a preview but mere talk about the universality of the community, and yet the Fourth leads them on a cumbersome detour, stating that they came for the festival. He takes great pains to introduce them to the Lord, as if it were a matter of gaining admission to a sanctuary. They turn to Philip, as if he did not have the right to approach directly, or as if he could not approach alone the holiest person, the Prince of Heaven. Philip reports it to Andrew, who tells their Lord, but in the end, every thought of the strangers is lost in the torrent of reflections to which their report gives the Lord the opportunity. Despite the trouble they had to announce themselves, they do not appear – because the Fourth no longer needed them after they had served him to bring his Lord to reflect on his death and its importance for the establishment of the universal community.
219 Die mißlungene Nachbildung der Verklärung haben wir schon in diesem Erzählungsstück des Vierten nachgewiesen . Um in ihm auch die Nachbildung des Seelenkampfes nachzuweisen , haben wir aus dem incohärenten Schwall von Aeußerungen , zu denen die Anmeldung der Griechen dem Herrn des Vierten Anlaß gibt , die Parallelen zum synoptischen Bericht einfach abzu fondern . Der Gedanke ſeiner Verherrlichung , die durch den Tod gewonnen wird , bringt den Herrn zum Ausruf ( C. 12 , 27 ) : jegt ist meine Seele erschüttert ” , wie er im synoptiſchen Bericht sagt : meine Seele ist tief betrübt bis in den Tod ” — „ und was soll ich sagen ? ” fährt er fort , wie er in Gethses mane wirklich durch die Wahl zwischen zwei Entscheidungen gemartert wird ,, Vater , rette mich aus dieser Stunde ” , fleht er , wie er im fynoptischen Seelenkampf bittet : „ Vater , nimm diesen Kelch von mir ! ” ,, aber dazu bin ich in diese Stunde gekommen ” , sezt der Herr des Vierten hinzu , wie der ſynoptische Jesus mit der Wendung : „ doch nicht mein , sondern dein Wille geschehe ! ” seinen Kampf beschließt . We have already shown the failed imitation of the Transfiguration in this narrative piece of the Fourth. To demonstrate the imitation of the soul struggle in it as well, we simply have to extract the parallels from the incoherent torrent of utterances to which the announcement of the Greeks gives occasion to the Lord of the Fourth, and set them aside from the synoptic account. The thought of his glorification gained through death makes the Lord exclaim (chapter 12, verse 27): “Now my soul is troubled,” as he says in the synoptic account, “My soul is deeply grieved, even to the point of death.” “And what should I say?” he continues, as he is tormented in Gethsemane by the choice between two decisions, “Father, save me from this hour,” he begs, as he prays in the synoptic soul struggle, “Father, take this cup away from me!” “But for this purpose I have come to this hour,” adds the Lord of the Fourth, as the synoptic Jesus concludes his struggle with the phrase, “Not my will, but yours be done!”
219/220 Während endlich der äußerliche Anklang , daß der synoptiſchen Verklärung die Eröffnung über die Nothwendigkeit des Todes vorangeht , dem Vierten das vermeintliche Recht dazu gab , auf die Todesgedanken seines Herrn sogleich die Nachbildung jenes Ereignisses folgen und den Herrn ſeine Verklärung ſelbſt vom Himmel herabziehen zu lassen ( V. 28 ) , benußt er dieselbe zugleich , um in ſie die Nachbildung eines Zuges , den er in des Lukas Bericht vom Seelenkampf vorfand , zu verweben . Wenn nämlich das Volk in der tädiösen Weise , an die uns nun der Vierte hinlänglich gewöhnt hat , über die Stimme der Verklärung seine verschiedenen Vermuthungen ausspricht und Einige der Meinung sind , es sey ein Engel gewesen , der mit dem Herrn re dete , so ist diese Meinung nur aus dem Herzenswunsch und der Berechnung des Vierten hervorgegangen , der den stärkenden Engel des Lukas durchaus , wenn auch nur mittelst einer Vermuthung der Leute in seine Composition einführen wollte . Finally, while the external resemblance that the synoptic Transfiguration precedes the announcement of the necessity of death gave the Fourth the supposed right to immediately follow his Lord’s thoughts on death with the imitation of that event and have the Lord himself be transfigured from heaven (V. 28), he also used it to weave into it the imitation of a detail he found in Luke’s account of the soul struggle. Namely, when the people in the tedious manner that the Fourth has now sufficiently accustomed us to, express their various conjectures about the voice of transfiguration, and some are of the opinion that it was an angel who talked with the Lord, this opinion only arose from the Fourth’s desire and calculation to introduce Luke’s strengthening angel into his composition, even if only by means of a conjecture of the people.
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Neil Godfrey

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