2023-03-16

Ch 4 – Jesus’ Soul Struggle in Gethsemane

4.

Der Seelenkampf Jesu in Gethsemane.

4.

The Soul-Struggle of Jesus in Gethsemane

213 Unter den Versehen, die sich in der Darstellung des Matthäus vom Seelenkampfe Jesu vorfinden, ist das erwähnenswerteste, dass er beim zweiten Gebet Jesum die Unmöglichkeit dessen, um was er bat, setzen lässt — „wenn es nicht möglich ist, Vater, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, so geschehe dein Wille”, C. 25, 42 — also auch das dritte Gebet eigentlich überflüssig macht. Natürlicher und ursprünglicher ist es, wenn der Berichterstatter, wie es in der Schrift des Marcus geschieht tC. 14, 35. 36), bei Gelegenheit des ersten Gebets bemerkt, Jesus habe darum gebeten, dass, so es möglich wäre, die Stunde vorüberginge, wenn er sodann das Gebet wörtlich for- mulirt: „Vater, dir ist Alles möglich, überhebe mich dieses Kelches, doch nicht was ich will, sondern was du willst”, und wenn er es dem Leser überläßt, den leichten Schluß zu ziehen, daß beim dritten Ansätze des Gebets die Ergebung in den göttlichen Willen vollständig geworden sey. Among the observations made in Matthew’s account of Jesus’ struggle in Gethsemane, the most noteworthy is that during Jesus’ second prayer, he acknowledges the impossibility of what he was asking for – “if it is not possible for this cup to be taken away unless I drink it, your will be done” (Matthew 25:42) – which renders the third prayer unnecessary. It is more natural and original for the reporter, as is the case in Mark’s account (Mark 14:35-36), to mention during the first prayer that Jesus asked if it were possible for the hour to pass, and then formulate the prayer literally: “Father, everything is possible for you. Take this cup from me. Yet not what I will, but what you will.” The reader is left to draw the easy conclusion that during the third attempt at prayer, there was complete surrender to God’s will.
213/214 Lukas hat den Bericht eigenthümlich umgewandelt. Nachdem sein Jesus, der seiner Gewohnheit gemäß nach dem Oelberg hinausging, „an dem Orte” angelangt ist, dessen vorausgesetzte Bestimmtheit in einem fremden Bericht liegen bleibt, ermähnt er die Jünger zum Gebet und wird er ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen hinweggerissen, d. h. durch eine fremde Gewalt in jene Situation geführt, in die er sich im Urbericht in Folge seines innern Kampfes selbst hineinbegibt. Mit seiner neuen Voraussetzung bleibt zwar Lukas in Einklang, wenn er uns Nichts davon sagt, dass Jesus nur drei der Jünger mit sich nahm, während er die Andern zurückließ — nichts davon sagt, daß Jesus diese drei wiederum zurückbleiben hieß, während er selbst weiter abseits ging, um zu beten — die Sache endlich auch nicht so darstellt, daß Jesus die Jünger nur Zurückbleiben und warten hieß und erst nachher, als er sie bei der ersten Rückkehr schlafend findet, ihnen Wachsamkeit und Gebet empfahl — so ist es richtig: Jesus konnte die Jünger nicht zurückbleiben heißen, wenn es nur unwillkührlich und ohne seinen Willen geschieht, daß er von ihnen entfernt wird, aber dann konnte er ihnen auch nicht von vornherein das Gebet empfehlen, da er es nicht wußte, daß ihn eine fremde Gewalt in die Situation hineinreißen würde, in der es überhaupt, auch von seiner Seite des Gebets bedürfen würde. Luke has transformed the account in his own unique way. After Jesus, following his usual custom, had gone out to the Mount of Olives and reached the place, whose predetermined specificity is left unclear in a different report, he urged his disciples to pray. He then moved roughly a stone’s throw away from them, that is, he was led by a foreign force into the same situation in which he placed himself due to his internal struggle in the original report. With his new premise, Luke is consistent in not telling us that Jesus only took three of his disciples with him, while leaving the rest behind, nor does he tell us that Jesus asked these three to remain while he himself went further away to pray. Finally, he does not present the matter as if Jesus asked the disciples to remain and wait, and only later, upon his first return, did he recommend vigilance and prayer to them. Therefore, it is correct to say that Jesus could not ask the disciples to remain behind if it happened involuntarily and without his consent that he was separated from them. However, he could not have recommended prayer to them beforehand because he did not know that he would be dragged into the situation in which he himself would need to pray. From his side as well, there was a need for prayer.
214 Auch das geschieht nur in Folge eines Versehens des Lukas, daß Jesus die Jünger, die im Urbericht der Schwäche des Fleisches erliegen, als er sich wieder zu ihnen zurückbe- gibt, vor Trauer (C. 22, 46) eingcschlafen findet: — um es nicht zu erwähnen, daß der Kummer sonst den Schlaf fern zu halten pflegt, konnten die Jünger auch nur ahnden, was verging, als ihr Meister durch eine fremde Gewalt von ihnen hinweggerissen wurde? Unmöglich! Er hatte ihnen nicht einmal, was er im Urbericht thut, gesagt, daß seine Seele bis in den Tod betrübt sey. This too only occurs as a result of a mistake by Luke, that when Jesus returns to the disciples after finding them weak in the flesh in the original account, he finds them sleeping from sorrow (Luke 22:46) – not to mention that sorrow tends to keep sleep away, how could the disciples even sense what was happening when their master was dragged away from them by a foreign force? Impossible! He didn’t even tell them, as he did in the original account, that his soul was deeply grieved to the point of death.
214/215 Lukas hatte den Kampf Jesu zu einem Einmaligen, in Einem Zuge fortgehenden machen müssen, weil er einen Engel zur Stärkung des Kämpfers dazwischentreten lassen wollte. Er fühlte es, daß es fast unmöglich sey, die Voraussetzung eines dreimaligen Ansatzes des Kampfes festzuhalten und gleichwohl den Engel cinzuführen: — wäre derselbe sogleich beim ersten Ansätze dazwischengetreten und hätte Jesus doch noch zweimal kämpfen müssen, so wäre es unbegreiflich geworden, wo die Kraft blieb, die der himmlische Bote mitgebracht hatte; oder sollte der Engel erst beim dritten Ansätze kommen, so wäre er zu spät, nämlich in dem Augenblick gekommen, wo der Kampf nach der Darstellung des Urberichts ohne die Dazwischenkunft der himm- lischen Wunderkraft entschieden wird. Luke had to make the struggle of Jesus a unique, continuous event because he wanted to introduce an angel to strengthen the fighter. He felt that it was almost impossible to maintain the premise of a three-fold struggle and yet introduce the angel: if the angel had intervened immediately during the first attempt and Jesus still had to fight two more times, it would have become incomprehensible where the strength the heavenly messenger had brought went; or should the angel come only at the third attempt, it would be too late, namely, arriving at the moment when the struggle, according to the original account, was already decided without the intervention of heavenly miraculous power.”
215 Gleichwohl muß es Lukas immer noch verrathen, ja, offen zugcstehen, daß er einen Bericht copirt, der den Kampf sich in mehreren Ansätzen verlaufen läßt. Trotz der Engelserscheinung, trotz der empfangenen himmlischen Stärkung muß sein Jesus auch ferner noch kämpfen, sogar mit noch heftigerer Anstrengung beten, so daß endlich der Blutschweiß von seiner Stirne troff. Der Engel ist und bleibt überflüssig und der Urbericht besteht auf seiner Entfernung, damit Jesus seinen Kampf mit dem göttlichen Willen wieder durch eignen Entschluß entscheidet und durch die freie Ergebung in seine Bestimmung auflöst. Nevertheless, Luke must still reveal, even openly admit, that he copied an account that allows the struggle to unfold in several attempts. Despite the appearance of the angel and the heavenly strengthening received, Jesus must continue to fight, even praying with even greater effort, until finally drops of blood sweat from his forehead. The angel is and remains superfluous, and the original account insists on its removal so that Jesus can once again decide his struggle with the divine will through his own decision and resolve it through his free surrender to his destiny.
215/216 Seinen Engel hat Lukas der Versuchungsgeschichte entliehen, die er mit der ursprünglichen Vorgeschichte ausgelassen hatte — demselben Bericht über die Versuchung hat er den Zug entlehnt, daß Jesus von einer fremden Gewalt in Besitz genommen und geführt wird, und ungehöriger Weise hat er denselben in einem Augenblicke angebracht, wo es sich vielmehr zeigen soll, daß der Herr mit vollkommener Freiheit seiner Aufgabe sich dahingegeben hat — der Blutschweiß endlich und die Trauer der Jünger haben jenem Interesse ihren Ursprung zu verdanken, welches in der Kirche, sobald einmal der Urbericht gegeben war, sich sehr bald geltend machte, jener Richtung nämlich, die sich darin gefiel, den Seelcnkampf Jesu als einen recht düstern, furchtbaren und zerfleischenden auszumalen. Luke borrowed his angel from the temptation story, which he had left out of the original backstory. He also borrowed from the same account of the temptation the idea that Jesus was taken over and led by a foreign force, and he applied it inappropriately at a moment when it should have been shown that the Lord had given himself up to his task with complete freedom. Finally, the drops of blood sweat and the sorrow of the disciples owe their origin to that interest which, once the original account was given, soon became prominent in the Church, namely, the tendency to portray the struggle of Jesus’ soul as a rather dark, terrible, and tormenting experience.
216 Justinus weiß noch Nichts von der Engelserscheinung. Zwar meldet er *) mit ausdrücklicher Berufung auf seine apostolischen Denkwürdigkeiten, daß während dieses Kampfes Jesu „der Schweiß in dicken Tropfen von ihm Herabfloß”, er macht uns somit mit der spätern Fortbildung des Gemäldes bekannt, die Urlukas blutig färbte**), aber er las in seinen Quellen noch Nichts von dieser blutigen Combination, die zu prägnant ist, als daß er sie in seinem Citat hätte verwischen oder entfärben können. Justin still knows nothing about the appearance of the angel. Although he reports*) with explicit reference to his apostolic memoirs that “sweat dripped from him in thick drops” during this struggle of Jesus, thus acquainting us with the later development of the painting that was later coloured with blood by Luke**), he did not read anything about this bloody combination in his sources, which is too striking for him to have been able to blur or fade it in his citation.
216* *) Dial. c. Tryph. p. 331. ἱδρὼς ὡσεὶ θρόμβοι κατεχεῖτο

**) Luk. C. 22, 44 ὁ ἱδρὼς αὐτοῦ ὡσεὶ θρόμβοι αἵματος καταβαίνοντες ἐπὶ τὴν γῆν.

*) Dial. with Trypho ch 103. ἱδρὼς ὡσεὶ θρόμβοι κατεχεῖτο

**) Luke 22:44 ὁ ἱδρὼς αὐτοῦ ὡσεὶ θρόμβοι αἵματος καταβαίνοντες ἐπὶ τὴν γῆν.

216/217 Als übrigens der erste Bildner, um den Ernst der letzten Katastrophe zur Anschauung zu bringen und um zu zeigen, daß Jesus wirklich mit freiem Willen seinem Schicksale entgegenging, diesen Seelenkampf formte, der dem Herrn den Wunsch und die Bitte des alttestamentlichen Gerechten abprcßte (vergl. Ps. 39,10) — als er zumal diesen Seelenkampf wie ein Geheimniß hinstellte, in welches nur die drei auserlesenen Jünger und auch diese nur entfernterweise eingeweiht wurden und welches wie alles Große und Erhabene durch die Dreizahl in seinem Verlauf und in seiner Entwicklung gegliedert wurde, da konnte er freilich nicht daran denken, daß wir im Gegentheil die geschichtlichen Kämpfer dann nur groß und der Hochachtung würdig nennen, wenn sie ihre Leiden kraft der Selbstgewißheit ihres neuen Gehalts und ihrer Berechtigung mit Ruhe ertragen und damit beweisen, daß sie ebenso über der äußern Macht und Gewalt des von ihnen bekämpften Weltzustandes stehen, wie sie denselben im Gehalt ihres Selbstbewußtseyns überwunden wissen. As for the first artist, in order to bring the seriousness of the final catastrophe to life and to show that Jesus really went towards his fate with free will, he created this inner struggle that wrested from the Lord the desire and prayer of the Old Testament righteous man (compare Ps. 39:10). Especially when he presented this inner struggle as a mystery, into which only the three chosen disciples were initiated, and even they only remotely, and which, like everything great and sublime, was divided in its course and development by the number three. At that time, he could not have imagined that, on the contrary, we only consider historical fighters great and worthy of respect when they endure their sufferings with calmness due to the self-assurance of their new content and legitimacy, thereby proving that they stand over the external power and authority of the worldly state they fight against, just as they know they have overcome it in the content of their self-consciousness.
217 Bei der mechanischen Anlage der evangelischen Geschichte war aber dieser die ganze physische Natur des Herrn ergreifende Seelenkampf ein unvermeidliches pragmatisches Zwischenglied. Hatte Jesus schon längst zuvor sein Ende geweissagt und kam es nun darauf an, daß er zu guter letzt noch einmal und vollkommen unzweifelhaft seine Ergebung aussprechen sollte, so durfte er nicht mehr nur sprechen, reden, weissagen, er mußte nun fühlen, trauern, sich ängstigen, ohnmächtig werden, um durch seinen innern Kampf sich mit seiner Aufgabe wieder in Uebereinstimmung zu setzen. Gerade das religiöse Interesse, welches die erste Anlage und die bleibende Grundlage der evangelischen Geschichte bestimmte und einen großen und würdigen Kampf, d. h. einen solchen Kampf, in dem auch der Gegner groß und bedeutend erscheint, unmöglich machte, mußte am Ende dahin führen, daß der Kampf Jesu gegen die Widerstreitenden Mächte in das innere Seelenleiden zusammenfällt. Andere geschichtliche oder epische Helden bedürfen eines solchen Kampfes mit ihrer Schwäche nicht, können nicht einmal, wenn der tragische Schluß hereinbricht, in sich zusammenfallen, weil sie sich im Kampf mit großen und bedeutenden geschichtlichen Mächten bewährt und selbst in diesem Kampf die Mängel ihrer persönlichen Einseitigkeit zer- arbeitet haben. In the mechanical structure of the gospel story, however, this soul-struggle that seized the whole physical nature of the Lord was an inevitable pragmatic intermediate link. Jesus had long since predicted his end, and now it was necessary for him, once and for all and perfectly beyond doubt, to express his submission. He could no longer just speak, prophesy, he had to feel, mourn, be anxious, become powerless, in order to reconcile himself with his task through his inner struggle. Precisely the religious interest that determined the initial structure and the enduring foundation of the gospel story, and which made a great and dignified struggle, that is, a struggle in which the opposing forces also appear great and significant, impossible, had to result in the end in the fact that Jesus’ struggle against the opposing powers coincides with his inner soul-suffering. Other historical or epic heroes do not need such a struggle with their weakness, nor can they even collapse in themselves when the tragic conclusion arrives, because they have proven themselves in the struggle with great and significant historical powers and have worked through the shortcomings of their personal one-sidedness even in this struggle.
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217/218 Der Vierte thut, als wüßte er Nichts von dem Seelenkampf seines Herrn und wir würden seine Consequenz wenigstens billigen müssen, wenn er seinem Vorsatz, den Herrn von einer Situation fern zu halten, in der er als zagend oder gar als verzweifelnd erscheint, treu geblieben Ware. Der Jesus, der in der langen Rede, in der er den Jüngern nach dem letzten Mahle noch Einmal seine ganze Dogmatik verträgt und so spricht, als sähe er sich schon in die Herrlichkeit wieder eingesetzt, die er vor der Weltschöpfung besaß, konnte durch den bevorstehenden Tod, der ihm den Weg zum Sitz seiner Herrlichkeit bahnte, nicht beunruhigt — der Dogmatiker, der über den Zweck, Erfolg und die Nothwendigkeit seines Todes von Anfang an speculirt hatte, konnte durch den Gedanken desselben nicht mehr erschüttert werden. The fourth [evangelist] acts as if he knew nothing about the inner struggle of his Lord, and we would have to at least approve of his consistency if he had remained true to his intention of keeping the Lord away from a situation in which he appeared to be hesitant or even desperate. The Jesus who, in the long discourse after the Last Supper, expounds his entire dogmatics to the disciples and speaks as if he were already reinstated in the glory he possessed before the creation of the world, could not be disturbed by the imminent death that cleared the way for him to the seat of his glory. The dogmatist who had speculated from the beginning about the purpose, success, and necessity of his death could no longer be shaken by the thought of it.
218 Gleichwohl beging der Vierte die Inkonsequenz, seinen Herrn sich über das Hereinbrechcn der letzten Stunde betrüben zu lassen, und er cvmbinirte diese Inkonsequenz mit der andern, mit der er ihn seine Verklärung mit Gewalt vom Himmel herabziehen ließ. Seine Abhängigkeit vom synoptischen Bericht zwang ihn, alle wesentlichen Elemente desselben in seine Schrift aufzu- nehmen. Nevertheless, the Fourth [Evangelist] committed the inconsistency of allowing his Lord to be distressed by the arrival of the last hour, and he combined this inconsistency with another, in which he forcefully dragged his Lord’s transfiguration down from heaven. His dependence on the synoptic account compelled him to incorporate all essential elements of it into his writing.
218/219 Einige Griechen, die auf Jesum aufmerksam geworden waren und ihn zu sehen wünschten, benutzt er als Hebel, um jene Combination der Verklärung und des Seelenkampfes herbeizu- führen. Wie ungeschickt setzt er aber diesen Hebel an! Es sollen Heiden seyn, denn das Interesse, welches sie an dem Herrn nehmen, soll diesen zur Voranschauung, — nein! zum bloßen Gerede über die Universalität der Gemeinde bringen, und dennoch führt sie der Vierte auf dem mühseligen Umwege, daß sie des Festes wegen gekommen waren, auf die Bühne. Er gibt sich die peinlichste Mühe, sie beim Herrn einzuführen; — als ob es sich um den Zutritt zu einem Allerheiligsten handle, wenden sie sich an Philippus — dieser, als habe er auch nicht das Recht zu m unmittelbaren Zutritt oder als dürfe er nicht allein der allerheiligsten Person des Himmelsfürsten nahen, trägt dem Andreas die Sache vor, worauf Beide es ihrem Herrn sagen, und am Ende verliert sich jeder Gedanke an die Fremden in dem Schwall der Reflexionen, zu welchen ihre Anmeldung dem Herrn Gelegenheit gibt. Trotz der Mühe, die sie hatten, um sich anmelden zu lassen, kommen sie nicht vor — weil der Vierte ihrer nicht mehr bedurfte, nachdem sie ihm dazu gedient hatten, seinen Herrn zur Reflexion über seinen Tod und die Wichtigkeit desselben für die Stiftung der allgemeinen Gemeinde zu bringen. The Fourth Gospel uses some Greeks who had become interested in Jesus and wanted to see him as a lever to bring about the combination of the Transfiguration and the Agony in the Garden. However, he does so clumsily. They are supposed to be Gentiles, because their interest in Jesus is meant to lead him to reflect on the universality of the community, yet the Fourth Gospel goes through the laborious process of introducing them to Jesus as if they were seeking access to a holy sanctuary. They approach Philip as if he were not entitled to direct access or could not approach the most holy person of the heavenly prince alone. He reports the matter to Andrew, who tells Jesus, and in the end, any thought of the foreigners is lost in the torrent of reflections that their arrival provides Jesus with an opportunity to make. Despite their efforts to announce their arrival, they do not appear because the Fourth Gospel no longer needed them once they had served to bring about Jesus’ reflection on his death and its importance for the establishment of the universal community.
219 Die mißlungene Nachbildung der Verklärung haben wir schon in diesem Erzählungsstück des Vierten nachgewiesen. Um in ihm auch die Nachbildung des Seelenkampfes nachzuweisen, haben wir aus dem incohärenten Schwall von Aeußerungen, zu denen die Anmeldung der Griechen dem Herrn des Vierten Anlaß gibt, die Parallelen zum synoptischen Bericht einfach abzu- sondern. Der Gedanke seiner Verherrlichung, die durch den Tod gewonnen wird, bringt den Herrn zum Ausruf (C. 12, 27): „jetzt ist meine Seele erschüttert”, wie er im synoptischen Bericht sagt: „meine Seele ist tief betrübt bis in den Tod” — „und was soll ich sagen?” fährt er fort, wie er in Gethsemane wirklich durch die Wahl zwischen zwei Entscheidungen gemartert wird — „Vater, rette mich aus dieser Stunde”, fleht er, wie er im synoptischen Seelenkampf bittet: „Vater, nimm diesen Kelch von mir!” — „aber dazu bin ich in diese Stunde gekommen”, setzt der Herr des Vierten hinzu, wie der synoptische Jesus mit der Wendung: „doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!” seinen Kampf beschließt. We have already demonstrated the unsuccessful imitation of the Transfiguration in this narrative passage of the Fourth Gospel. To demonstrate the imitation of the Soul Struggle as well, we simply separate the parallels from the incoherent torrent of statements to which the registration of the Greeks gives rise in the Fourth Gospel. The thought of his glorification gained through death prompts the Lord to exclaim (John 12:27), “Now my soul is troubled,” as he says in the synoptic account, “My soul is overwhelmed with sorrow to the point of death.” “What shall I say?” he continues, as he is really tormented by the choice between two decisions in Gethsemane. He pleads, “Father, save me from this hour,” as he does in the synoptic struggle of the soul, “Father, take this cup from me!” The Lord of the Fourth Gospel adds, “But for this purpose, I have come to this hour,” just as the synoptic Jesus concludes his struggle by saying, “Yet not what I will, but what you will.”
219/220 Während endlich der äußerliche Anklang, daß der synoptischen Verklärung die Eröffnung über die Nothwendigkeit des Todes vorangeht, dem Vierten das vermeintliche Recht dazu gab, auf die Todesgedanken seines Herrn sogleich die Nachbildung jenes Ereignisses folgen und den Herrn seine Verklärung selbst vom Himmel herabziehen zu lassen (V. 28), benutzt er dieselbe zugleich, um in sie die Nachbildung eines Zuges, den er in des Lukas Bericht vom Seelenkampf vorfand, zu verweben. Wenn nämlich das Volk in der tädiösen Weise, an die uns nun der Vierte hinlänglich gewöhnt hat, über die Stimme der Verklärung seine verschiedenen Vermuthungen ausspricht und Einige der Meinung sind, es sey ein Engel gewesen, der mit dem Herrn redete, so ist diese Meinung nur aus dem Herzenswunsch und der Berechnung des Vierten hcrvorgegangen, der den stärkenden Engel des Lukas durchaus, wenn auch nur mittelst einer Vermuthung der Leute in seine Composition einführen wollte. Meanwhile, the external resemblance that the synoptic Transfiguration precedes the announcement of the necessity of death gave the Fourth Gospel the supposed right to immediately follow the thoughts of his Lord about death with a reproduction of that event and to have the Lord himself bring down his Transfiguration from heaven (V. 28). At the same time, he uses it to interweave a reproduction of a passage he found in Luke’s account of the Agony in the Garden. When the people, in the tedious manner to which the Fourth Gospel has accustomed us, express their various speculations about the voice of the Transfiguration, and some are of the opinion that it was an angel who spoke with the Lord, this opinion is only the product of the Fourth Gospel’s heartfelt desire and calculation, which wanted to introduce the strengthening angel of Luke into his composition through nothing more than a conjecture of the people.
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Neil Godfrey

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